top of page

Creative Testing für Social Media Ads

Aktualisiert: vor 7 Tagen

So findest du heraus, welche deiner Social Ads wirklich funktionieren





Du hast ein gutes Produkt, eine starke Message – und trotzdem performt deine Kampagne auf Instagram oder Facebook nicht wie gewünscht?


Dann liegt es vielleicht nicht an der Zielgruppe oder dem Budget, sondern am Creative – also an der Anzeige selbst. Der deutlichste Indikator dafür ist eine geringe CTR (Klickrate). Aber auch eine hohe Frequenz, oder hohe Kosten pro Ergebnis sprechen dafür. Wenn deine Anzeigen schon eine Weile laufen, sind sie irgendwann visuell abgenutzt. Dann spricht man von der Creative Fatigue.


Ein gutes Creative entscheidet, ob gescrollt oder geklickt wird.


Und genau deshalb ist Creative Testing so wichtig.


Folgende Benchmarks sollten deine Social Media Ads immer aufweisen:


  • CTR > 3%

  • Link-CTR > 1%

  • Frequenz < 2


Warum ist das Creative Testing so wichtig?


Seitdem das Targeting bei Facebook nicht mehr über Interessen funktioniert, sondern "broad" funktioniert (also ohne Einschränkungen durch das Targeting), nutzt Meta die Informationen aus deiner Copy und dem Bild deiner Anzeige, um die optimale Zielgruppe für dich zu finden.


Das erhöht natürlich die Bedeutung deiner Creatives.


Was ist Creative Testing?


Creative Testing bedeutet: Du testest gezielt verschiedene Varianten deiner Werbeanzeigen, um herauszufinden, was bei deiner Zielgruppe am besten ankommt.


Das betrifft z. B.:

  • Das Format: Bild, Video, Carousel Ads, Instant Experiences

  • Die Copy: Textlänge & Tonalität, Testimonials, USPs

  • Das Bild: Farben, Layouts & Formate, Headlines

  • Den CTA-Button: („Jetzt kaufen“ vs. „Mehr erfahren“)

  • Bei Videos: Die Hook in den ersten 3 Sekunden

  • Das Ziel: Die Landingpage, das Instant Formular...

  • Und und und.


Ziel ist es, nicht nach Bauchgefühl, sondern auf Datenbasis zu optimieren.


Wie sollte ein Creative Testing aufgebaut sein?


Ein gutes Creative Testing folgt einer klaren Struktur:


2. Klare Hypothese aufstellen


Bevor du testest, überleg dir:

Was will ich eigentlich herausfinden?


Beispiele:

  • „Nutzer:innen reagieren besser auf kurze, direkte Texte.“

  • „Lifestyle-Fotos performen besser als Produktbilder.“

  • „Reels im Hochformat bringen mehr Klicks.“


Nur mit einer klaren Hypothese kannst du das Ergebnis auch richtig bewerten.


Um deine Hypothese zu belegen, wählst du also eine Version, die deiner Hypothese entspricht und eine Version, die ihr nicht entspricht.


Das Testergebnis zeigt dir also, ob du richtig gelegen bist, oder nicht.


1. Nur eine Variable pro Test ändern


Wenn du wissen willst, ob dein Video besser funktioniert als dein Bild – ändere nur das Format, nicht auch gleich die Headline und das Wording.


Beispiel:

Test A: Bild mit Textvariante

Test B: Video mit genau gleichem Text


➡️ So kannst du am Ende sauber sagen: „Video schlägt Bild.“


Wenn du mehrere Variablen in einem Test vermischst, kannst du später nicht genau sagen, welche Variable jetzt der ausschlaggebende Punkt war.


3. Zielgruppe und Ziel konstant halten


Creative Testing funktioniert nur, wenn du alle anderen Variablen konstant lässt.


Heißt:

  • Gleiche Zielgruppe

  • Gleiche Platzierungen

  • Gleiche Laufzeit

  • Gleiches Budget

  • Gleicher Startzeitpunkt!


Sonst weißt du am Ende nicht, ob die bessere Performance wirklich am Creative lag.




A/B Test Funktion im Werbeanzeigenmanager (WAM)


Eine der wichtigsten Fragen bezüglich des Creative Testings lautet:


Der A/B-Test Button im WAM
Der A/B-Test Button im WAM

Soll ich den Creative Test über die A/B-Test-Funktion im WAM durchführen, oder reicht es, wenn ich eine separate Testkampagne dafür anlege?


Beides ist möglich, aber A/B-Test-Funktion im WAM bietet dir mehrere Vorteile:


  1. Du wirst benachrichtigt, sobald der Test abgeschlossen ist.

  2. Der Test wird im Verlauf dokumentiert und du kannst ihn schnell finden.

  3. Du bekommst auch direkt den Signifikanzwert angezeigt.

  4. Meta stellt sicher, dass sich die beiden Anzeigengruppen nicht überschneiden.


Der letzte Punkt ist aus meiner Sicht der stärkste.

Damit kannst du den Test nochmal trennscharfer gestalten.


Der einzige Nachteil: die Einrichtung des A/B-Tests dauert länger als das bloße Aufsetzen einer neuen Kampagne. Und da Zeit bekanntlich Geld ist, verzichtet man in der Praxis oft darauf.


Erstellung einer Testkampagne


Ob du nun die A/B-Test-Funktion von Meta nutzt oder nicht, in beiden Fällen solltest du darauf achten, die Testkampagne bzw. die Testkampagnen komplett neu zu erstellen.


Das heißt, dass du keine bestehenden Kampagnen kopieren solltest. Es ist zwar nicht offiziell bestätigt, welche Learnings beim Kopieren einer bestehenden Kampagne übernommen werden, aber um auf Nummer sicher zu gehen, solltest du sie trotzdem neu erstellen. Das wurde mir auch schon von Meta-Ansprechpartnern bestätigt.


Damit stellst du sicher, dass deine Kampagne nicht verfälscht wird.


Darüber hinaus empfehle ich auch immer, deine Testkampagne eindeutig zu benennen.


Creative Testings sind ein Investment


Denk immer daran: mit einem Creative Testing verlierst du zunächst Geld, denn:


Du startest eine Kampagne neu, die in ihrer Lernphase tendenziell schlechtere Ergebnisse liefert als deine bestehende Kampagne.


Du hoffst aber darauf, dass sich dieser Invest durch eine bessere Performance der neuen Anzeigen bzw. der Kampagne auszahlt.


Das ist aber nicht immer der Fall, denn du kannst mit deiner Hypothese ja auch falsch liegen.


Aber genau deshalb solltest du auch nicht willkürlich alles testen, was dir in den Sinn kommt, sondern gezielt die Variablen, die die besten Ergebnisse versprechen.


Was solltest du beachten?


Es gibt eine ganze Reihe an Fallstricken, die du versuchen solltest zu vermeiden.


❌ Don’t: Zu viele Creatives auf einmal testen


Jede Variante braucht ausreichend Budget, um Ergebnisse zu liefern.


Zu viele Varianten auf einmal verringern die Budgetverteilung auf die einzelnen Varianten und verzerren somit das Ergebnis – und du verbrennst Budget.


Beispiel:

Stell dir vor hast nur 100€ Budget. Wenn du damit zwei Creatives testest, Hast du für jedes Creative 50€ Budget. Wenn du aber 10 Creatives damit testen willst, hast du am nur jeweils 10€ Budget pro Anzeige. 10€ Damit lassen sich kaum Rückschlüsse über die Performance der einzelnen Anzeigen treffen.


Teste lieber in kleinen, logischen Runden.



❌ Don’t: Änderungen an den Anzeigen während der Testphase


Die goldene Regel im Creative Testing lautet: Ändere nichts an den Anzeigen oder der Kampagne während des Tests. Das kann das Ergebnis verfälschen.


Einzige Ausnahme hier: Das Budget kannst du ändern, solange du es für alle Varianten gleichzeitig änderst. Aber du solltest das wenn möglich vermeiden.


❌ Don’t: Nicht zu früh beurteilen


Jeder möchte gerne schnelle Ergebnisse.


Und irgendwie geistert momentan der Mythos durchs Netz, dass man jeden Tag im 24-Stunden-Zyklus neue Creatives testen sollte. Das ist Quatsch. Mehr dazu findest du in meinem Blogartikel zu dem Thema: So sollte dein Creative Testing nicht aussehen


Gerade auf Plattformen wie Meta oder TikTok braucht der Algorithmus etwas Zeit, um Anzeigen zu optimieren. Warte ab, bis du genug Budget ausgegeben hast, um ein sauberes Urteil zu fällen. Je geringer dein Tagesbudget ist, desto länger musst du das Creative Testing laufen lassen.


💡 Faustregel: Mindestens 350€ pro Variante, je nach Kosten pro Ergebnis.



✅ Do: Gewinner weiterspielen & neue Tests aufbauen


Wenn ein Creative funktioniert, nutze es weiter in einer separaten Kampagne, in der du deine Best-Performer-Ads weiterverwendest.


Für den nächsten Test nutzt du dann deinen neuen Best Performer als Ausgangslage und untersuchst, ob du diesen durch weitere Veränderungen noch verbessern kannst.


✅ Do: Strategisch neue Creative Testings planen


Nicht jede Variable hat den gleichen Einfluss auf deine Performance. Die meisten fokussieren sich zu steif darauf, möglichst oft möglichst viele Headlines zu testen.


Headlines haben aber nur einen kleinen Einfluss auf die Performance.


Versuche herauszufinden, was deine Kunden wirklich bewegt und wie dein ganzes Setup verbessert werden kann.


Mehr Einfluss auf die Performance haben tiefliegendere Faktoren wie zum Beispiel Angles, Conversions oder auch die Landingpage.




💡 Tipp: Arbeite mit einem Testing-Plan und einer Dokumentation


Lege im Vorfeld fest, wann du welche Varianten testest – und was dein Ziel ist. Das spart Zeit und verhindert Chaos.


Notiere außerdem die Ergebnisse der Testings in einem Spreadsheet oder einer Präsentation. Sodass sie im Nachhinein von anderen nachvollziehbar sind.


Muss man immer direkt ein Creative Testing erstellen, um Social Ads zu testen?


Nein. Creative Testings sind nur dann empfehlenswert, wenn du bereit bist, Budget für die Antwortfindung zu investieren. Du musst aber nicht für alle Anzeigen direkt ein Creative Testing erstellen. Das wäre sehr zeitaufwendig und nicht effizient.


Wenn du eine neue Kampagne startest und mehrere Anzeigen in einer Anzeigengruppe hast, verteilt Meta automatisch mehr Budget auf die Anzeigen, die erfolgsversprechender sind. Du wirst also immer 1-2 Top-Performer in deinen Anzeigen haben, während der Rest kaum Budget abbekommt.


Meta testet deine Anzeigen also automatisch, sobald du sie in einer Anzeigengruppe hast. Du kannst zwar keine Aussagen aufgrund der statistischen Signifikanz treffen, aber du kannst damit deine Kampagnen in deiner täglichen Arbeit optimieren.



Fazit: Creative Testing ist kein „Nice-to-have“, sondern der entscheidende Erfolgsfaktor


Wer regelmäßig Creatives testet, spart langfristig Geld, Zeit – und steigert die Performance. Nutzerbedürfnisse ändern sich, aber auch die Plattform selbst. Deshalb ist es wichtig, kontinuierlich zu testen. Was heute funktioniert, kann morgen schon nicht mehr funktionieren.


Gerade auch im Hinblick auf die Creative Fatigue - wenn du seit einem Jahr das gleiche Creative laufen hast, hat es wahrscheinlich schon jeder gesehen, für den dein Produkt in Frage kommt. Damit verschenkst du am Ende nur Potential.


Du willst dein Creative Testing auf ein neues Level bringen oder brauchst Unterstützung bei der Umsetzung? Ich helfe dir gern – von der Planung bis zur Auswertung. Melde dich einfach:



bottom of page