Wie sieht eine gute Marketingstrategie für Paid Social aus?
- Frederic Wolny

- vor 5 Tagen
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 2 Tagen
So baust du dir eine fundierte Marketingstrategie für Paid Social Kampagnen

Eine fundierte Strategie ist unerlässlich für den späteren Erfolg deiner Social-Media-Kampagnen. Aber was gehört alles zu einer guten Paid Social-Strategie?
Inhalt der Marketingstrategie für Paid Social Ads
Es gibt keine festgeschriebene Form, die für alle Unternehmen gleich ist. Es gibt aber einige Punkte, die auf jeden Fall mit dabei sein sollten:
Die ersten beiden Punkte sind bei den meisten Marketingstrategien ziemlich gleich. Egal, ob du eine Strategie für deine organischen Social-Media-Aktivitäten, deine Offline-Marketing oder Sonstiges planst, du musst dir immer über den Markt, deine Mitbewerber, deine Zielgruppe, deine Stärken und deine eigene Positionierung bewusst sein.
Die Marktanalyse
Marktentwicklung und Trendanalyse
Eine fundierte Paid-Social-Strategie beginnt immer mit einer Markt- & Trendanalyse.
Bei der Marktanalyse sind die folgenden Fragen zu klären:
Worum geht es überhaupt, ein Produkt oder eine Dienstleistung?
Geht es um Business-to-Business (B2B) oder Business-to-Consumer (B2c)?
Besteht der Markt dafür schon, oder wird ein neuer Markt geschaffen?
Wie groß ist der Markt? (Potenzielle Zielgruppe)
Wie groß ist die geschätzte Wiederkaufsrate?
Wie groß ist der Markt an gebrauchten Produkten?
Wie groß ist die Einstiegshürde in den Markt?
Eine gute Orientierung ist hier das 5-Forces-Modell.
Die Trendanalyse baut darauf auf und behandelt, wie der Name schon sagt, aktuelle Entwicklungen im Markt:
Welche neuen Trends gibt es?
Welche neuen Innovationen gibt es im Markt?
Wächst der Markt? Ist er gesättigt? Oder schrumpft der Markt?
Nur wenn es einen passenden Markt für das Produkt oder die Dienstleistung gibt, lässt es sich auch verkaufen.
Wettbewerbsanalyse
Die Wettbewerbsanalyse beschäftigt sich mit den bestehenden Unternehmen im Markt, falls es schon welche gibt.
Aber solange man keine wirkliche Innovation an den Markt bringt, ist das in den meistens der Fall.
Die folgenden Fragen gilt es zu klären:
Welche Wettbewerber gibt es auf dem Markt?
Wie groß ist der jeweilige Marktanteil?
Wie stark sind die Marken der jeweilige Wettbewerber?
Die Wettbewerbsanalyse dient dazu, herauszufinden, wie sich ähnliche Marken im Werberaum positionieren. Dazu gehören Creative-Strategien, Targetings, Angebotsstruktur und Messaging. Ziel ist nicht Copy/Paste, sondern Differenzierung: Welche Versprechen stehen im Markt? Wo herrschen White Spaces? Welche Inhalte performen – und warum? So entsteht eine datengetriebene Basis für die eigene Paid-Social-Kommunikation.
Entwicklung von Personas
Eine erfolgreiche Social-Ads-Kampagne richtet sich nicht „an alle“, sondern an konkret definierte Zielpersonen. Personas helfen dabei, echte Bedürfnisse, Pain Points, Motivationstreiber und Kaufhemmnisse zu verstehen – und in Creatives & Copy zu übersetzen. Je klarer die Persona, desto höher die Relevanz der Anzeige. Das Ergebnis: niedrigere CPMs, höhere CTRs und bessere Conversion Rates.
Die Markenpositionierung
Positionierung
Positionierung definiert, welchen Platz die Marke im Kopf der Zielgruppe einnimmt. Für Paid Social ist das entscheidend, da Anzeigen innerhalb von Millisekunden verstanden werden müssen. Eine klare Positionierung ≠ nur ein schönes Design, sondern die bewusste Antwort auf: „Warum sollte jemand genau euch wählen – und nicht den Wettbewerber?“
Markenbotschaft
Die Markenbotschaft übersetzt die Positionierung in Kommunikation. Kurze, prägnante Aussagen, die Nutzer sofort verstehen. Erfolgreiche Paid-Social-Kampagnen arbeiten mit einem einzigen Kernversprechen, das sich in Hook, Creative und CTA wiederholt. Klarheit schlägt Komplexität.
Unique Selling Propositions (USPs)
USPs sind die klaren Leistungsversprechen, die euch vom Wettbewerb abheben. Für Paid Social müssen sie schnell erfassbar und leicht greifbar sein – idealerweise nicht nur behauptet, sondern mit Proof Points gestützt: Cases, Social Proof, Zahlen. Je konkreter, desto glaubwürdiger.
SWOT-Analyse
Eine SWOT-Analyse (Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken) hilft, die strategische Ausrichtung der Kampagnen bewusst zu priorisieren. Sie deckt auf, wo Wettbewerbsvorteile genutzt und wo Schwächen kompensiert werden müssen. Besonders relevant bei begrenztem Budget: Hier entscheidet Strategie über Streuverluste.
Die Maßnahmen
Definition der Customer Journey
Die Customer Journey legt fest, in welcher Phase ein Nutzer welche Informationen benötigt. Awareness, Consideration und Conversion werden mit den passenden Creatives, Botschaften und Formaten bespielt. Das sorgt dafür, dass Kampagnen nicht nur Klicks, sondern Ergebnisse liefern.
Definition der Creative Strategy
Die Creative Strategy ist das Herzstück jeder Paid-Social-Kampagne. Sie beschreibt, wie kommuniziert wird: Welche Story, welches Format, welcher Stil, welche Hook und welches Nutzenversprechen. Gute Creatives sind nicht „schön“ – sie sind funktional und zahlen auf ein klares Kampagnenziel ein.
Auswahl der Social-Media-Kanäle
Man niemals mit allen Kanälen starten. In den meisten Fällen ist das aber auch nicht nötig.
Die Auswahl orientiert sich an Nutzungsintentionen, Zielgruppenverhalten und Kaufentscheidungsprozessen. Meta (Facebook/Instagram), TikTok, LinkedIn, Pinterest & Co. brauchen unterschiedliche Ansätze, sowohl kreativ als auch strategisch.
Planung des Kampangnensetups
Das eigentliche Herzstück der ganzen Strategie.
Ein sauberes Setup entscheidet maßgeblich über Performance und alle vorherigen Punkte müssen letztendlich hierein übersetzt werden.
Implementierung und Controlling
Was bringt dir die beste Strategie, ohne einen Plan zur Implementierung?
Richtig, nichts.
Der Wert einer Strategie orientiert sich an der Umsetzung.
Erstellung einer Roadmap
Aber bis wann soll was umgesetzt werden?
Die Roadmap legt fest, wann welche Maßnahmen umgesetzt werden – von Setup über Testing bis hin zur Skalierung. Sie sorgt für klare Prioritäten und verhindert Aktionismus.
Außerdem kann man damit nachverfolgen, ob man im Zeitplan voraus oder hinterher ist.
Inhalte einer Roadmap
Eine Roadmap schlüsselt die einzelnen Schritte eines Projekts oder in diesem Fall der Umsetzung der Strategie auf. Sie sollte immer die folgenden Fragen beantworten:
Was ist zu erledigen?
Wer ist zuständig für eine Aufgabe?
Wann kann mit einer Aufgabe begonnen werden?
Wie ist der Status einer Aufgabe?
Bestimmte Aufgaben können parallel begonnen und bearbeitet werden, andere sind jedoch von vorherigen Aufgaben abhängig. Das muss immer beachtet werden.
Darstellung der Roadmap
Wie stellt man die Roadmap ab besten dar?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, aber grundsätzlich wird eine Roadmap am besten als Gantt-Charts oder auch Wasserfalldiagramm dargestellt. Charakteristisch dafür sind die sich überlappenden Querbalken, die die einzelnen Projektschritte darstellen

Es kann eine ganz gewöhnliche Word-Datei sein, aber besser bietet sich hier ein Excelsheet, oder ein spezielles Programm dafür an. Das Beispiel wurde mit beautiful.ai erstellt.
Viele Projektmanagement-Tools wie etwa Trello oder Clickup bieten die Möglichkeit, Aufgaben in einer Zeitleiste anzeigen zu lassen. Das eignet sich vor allem für große und komplexe Projekte.
Budgetplanung
Ein essenzieller Teil jeder Marketingstratetegie ist die Budgetplanung.
Immerhin versucht man ja mit der Strategie, das geplante Budget möglichst effizient einzusetzen.
Inhalte der Budgetplanung
Eine Budgetplanung beinhaltet immer zwei Teile:
Eine Jahresübersicht und einen Kampagnensplit.
Am besten startet man in der Budgetplanung mit der Jahresübersicht.
Man verteilt also den Betrag X auf die 12 Monate.
Dabei sollte man vor allem die saisonalen Faktoren des Unternehmens berücksichtigen, wie etwa Stoßzeiten zum Black Friday, oder über Weihnachten.
Sobald man in der Jahresübersicht das Budget für jeden Monat definiert hat, teilt man das monatliche Budget auf die geplanten Kampagnen auf, die man im Kampagnensetup definiert hat.
So stellt man sicher, dass jede Kampagne in jedem Monat den richtigen Betrag ausgibt.
Darstellung der Budgetplanung
Bei der Budgetplanung empfehle ich, mit einem Excelsheet zu arbeiten.
So kann man mit entsprechenden Tabellen die Übersicht behalten.
Pro Tipp:
Am besten arbeitet man hier mit möglichst vielen Formeln, um die Planung bei Änderungen so einfach wie möglich anpassen zu können.
Und glaubt mir, es gibt immer Änderungen am Budget.
Mit einer dynamischen Budgetplanungsdatei macht man sich das Leben deutlich einfacher.
Prozessplanung
Keine Strategie hilft dir ohne die entsprechenden Prozesse weiter.
Zunächst mal müssen alle betroffenen Abteilungen entweder abgeholt, oder besser noch in die Konzeption der Strategie mit einbezogen werden.
Creative-Entwicklung, Copywriting, Freigabeprozesse, Reporting: alles will organisiert sein.
Ein klarer Prozess spart Zeit und verhindert Fehler.
Besonders wichtig in Zusammenarbeit mit mehreren Stakeholdern (z. B. Grafik, Redaktion, Performance Marketing).
Einrichtung des Reportings
Eine Strategie kann nur erfolgreich sein, wenn ihr Erfolg messbar ist.
Klassischerweise hat man hierzu am Ende des Monats immer eine schöne Powerpoint von der Agentur bekommen.
Der Aufwand dafür ist aber ziemlich hoch und fehleranfällig.
Besser ist hier die Arbeit mit automatisierten Dashboards.
Ein strukturiertes Dashboard bündelt die wichtigsten KPIs – je Phase der Customer Journey. So lassen sich Ursachen statt Symptome analysieren und Kampagnen datenbasiert optimieren. In Echtzeit. Ohne händisches Abtippen.
Dazu braucht man erstmal einen "Connector", der sich die Ergebnisse automatisch von den Werbeplattformen zieht. Gängig sind hier Portermetrics und Supermetrics.
Die Daten bündelt man dann in einem Excelsheet.
Entweder baut man sich also sein Dashboard in Excel, oder, und das ist die elegantere Variante, man verknüpft noch ein Tool zur Datenvisualisierung, wie etwa PowerBi von Microsoft oder Googles Looker Studio.
Meine Empfehlung ist die Kombination von Supermetrics mit Looker Studio.
Fazit: Strategie schlägt Zufall
Erfolgreiche Paid-Social-Kampagnen entstehen nicht im Werbeanzeigenmanager – sie beginnen lange davor. Marktverständnis, Markenpositionierung, Zielgruppenanalyse und eine durchdachte Creative Strategy bilden das Fundament, auf dem Performance überhaupt erst möglich wird. Wer ohne Strategie startet, riskiert Streuverluste, schwankende Ergebnisse und ein ineffizientes Budget. Wer dagegen strukturiert vorgeht, profitiert von planbaren Ergebnissen, besserer Skalierbarkeit und klar messbarem Wachstum.
Paid Social ist kein „Trial & Error“-Spiel, sondern ein systematischer Prozess: von der Marktanalyse über die Kanalauswahl bis hin zu Controlling und Optimierung. Mit der richtigen Strategie wird dein Werbebudget nicht zur Ausgabe, sondern zur Investition.
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