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Wie komme ich als Social Media Manager an neue Kunden?


Ein digitaler Strudel mit verschiedenen Logos von Social media Plattformen

"Freddy, wie kommst du eigentlich an neue Kunden?"


Ich glaube, ich wurde bislang nichts öfter gefragt als das. Was auch verständlich ist – für die meisten Selbstständigen ist das der Knackpunkt. Dann suchen sie sich Social Media Manager. Aber wie findet man selbst eigentlich Kunden, wenn man seinen Kunden verspricht, Kunden zu finden?


Sobald ich aber anfange, den Leuten etwas über "Integratives 360°-Omnichannel-Full-Funnel-Marketing" zu erzählen und ich sehen kann, wie sie gedanklich abschweifen, lautet meine kurze Antwort immer:


Halte deine Augen und Ohren offen. Immer.


Es ist kein Hexenwerk. Aber es ist verdammt viel Arbeit.


Ich erzähle euch einfach mal, wie ich angefangen habe. Das deckt eigentlich die meisten Möglichkeiten ab. Vielleicht geht es dir ja wie mir am Anfang.



Möglichkeit 1: Freelance-Plattformen


Mitte 2020: Deutschland im Lockdown, alle sitzen daheim.

Mittendrin: Ich, der gerade seinen Master gemacht hat. Bereit die Welt zu ändern. Yeah.


Ich hab angefangen Bewerbungen zu schreiben und schnell gemerkt: Niemand hat Lust jemanden einzustellen, der keine Berufserfahrung hat. Trotz Arbeit als Werkstudent, einem Auslandspraktikum und eigentlich allem, was man machen kann.


Nach über 100 erfolglosen Bewerbungen hab ich gemerkt, dass das so nicht klappt.

Zwischenzeitlich hatte ich angefangen, bei der DHL Pakete zu sortieren. Mein erster Job nach dem Studium.


Dann hatte mein ehemaliger Professor die Idee für mich: fang doch an zu Freelancen. Du brauchst nur einen Gewerbeschein.


Gesagt, getan.


Ich bin zum Einwohnermeldeamt und hab mir den Gewerbeschein* geholt.


Disclaimer: Idealerweise solltest du dich erst in die Selbstständigkeit wagen, wenn du:


  • viel Berufserfahrung

  • ein gutes Netzwerk

  • und ausreichend finanzielle Rücklagen


hast. Besuche außerdem das IHK-Gründerseminar in deiner Gegend!


Ich hatte zu diesem Zeitpunkt nichts davon. Ich bin also nicht das optimale Beispiel.

Aber wenn du dich reinhängst, kann es trotzdem klappen.


Wenn du nun also mit ausreichend Erfahrung in die Selbstständigkeit startest, musst du direkt deinen Wert verteidigen und deinen Stundensatz durchsetzen.


Wenn du aber wie ich damals keine Erfahrung hast, bleibt dir nur die andere Herangehensweise um an Jobs zu kommen: dein Preis.


Was auch verständlich ist: geringere Erfahrung > mehr Fehler > geringerer Stundensatz.


Der perfekte Ort dafür sind Freelance-Plattformen.


Sie funktionieren wie Jobportale. Nur mit dem Unterschied, dass die Jobs auf Freelancebasis ausgeschrieben sind.


Die bekanntesten dieser Plattformen sind:


Upwork

Die wahrscheinlich größte Plattform für Freelancer weltweit. Das ist der Vorteil, aber auch gleichzeitig der größte Nachteil. Hier herrscht der mutmaßlich größte Preiskampf unter Freelancern, da auch sehr viele Freelancer aus Indien, den Philippinen und anderen Ländern die Plattform nutzen. Das Preisniveau ist in diesen Ländern aber ein Bruchteil von dem, was du in Deutschland verdienen kannst.


Das wissen auch die Auftraggeber. Meistens wird hier nach dem billigsten Anbieter gesucht, da sich die Freelancer hier auf die einzelnen Jobs bewerben müssen. Für die Bewerbung musst du auch in der plattformeigenen Währung bezahlen, das heißt jede Bewerbung kostet dich Geld. Ob du gebucht wirst, oder nicht.


Die Jobs sind dementsprechend meist nicht die Besten. Es gibt viele, die einfach nur Spamaccounts erstellt haben möchten oder dich als Moderator auf zwielichtigen Erwachsenenportalen einsetzen möchten.


Die Deutschte Community ist etwas kleiner, was deine Chancen etwas verbessert.


Es ist zwar schwierig, aber manchmal ergeben sich doch interessante Gespräche hier. Über Upwork hatte ich sogar eine Agentur gefunden, mit der ich länger zusammengearbeitet hatte. Tolle Sache.

fiverr

malt

Junico


Wie ihr sehen konntet, hatte ich bei den meisten Plattformen kein großes Glück.

Wenn man sich einen Freelancer holt, erwartet man in der Regel Berufserfahrung für sein Geld.


Hatte ich aber nicht.


Und genau da hatte Junico angesetzt. Ungefähr zur gleichen Zeit wie ich, ist Junico damals an den Start gegangen und war für mich die perfekte Gelegenheit.


Eine Plattform für Junior-Freelancer. Hier suchen Kunden also ein gutes Verhältnis zwischen Preis und Leistung und suchen demnach explizit nach Freelancern mit wenig Erfahrung, die ihre Dienstleistung dafür günstiger anbieten als erfahrene Freelancer.


Zudem stand die Plattform 2021 noch am Anfang und war dadurch sehr familiär. Ich bekam nach der Anmeldung einen Anruf von meiner zukünftigen Ansprechpartnerin. Ich glaube, das war damals sogar, um meine Englischkenntnisse zu prüfen. Ich bin mir aber nicht mehr sicher.


Es war auf jeden Fall super, weil sie gleichzeitig auch die Kunden kannte. Es gab damals nur eine Hand voll Gesuche auf der Webseite. Aber durch den persönlichen Kontakt wurde ich quasi direkt weiterempfohlen.


Ich hatte dann auch ziemlich schnell meinen ersten Auftrag.

Was ich also mit über 100 Bewerbungen nicht erreicht hatte, gelang mir hier mit 3 Anfragen.


Und warum hatte sich der Kunde für mich entschieden?


Weil ich als Einziger eine E-Mail-Signatur hatte und eine strukturierte Antwort auf sein Gesuch geschrieben hatte.


An dieser Stelle mein liebster Konfigurator für E-Mail-Signaturen:




Möglichkeit 2: Facebook Gruppen


So leicht der Einstieg mit Freelance-Plattformen auch ist, so haben sie doch alle auch einen großen Haken: Provisionen.


Freelance-Plattformen sind Vermittler und machen ihren Job nicht zum Spaß. Deshalb musst du bei allen Plattformen immer zwischen 10% - 20% an die Plattform abgeben.


Am Anfang ist das noch nicht so schlimm, 80% von einem Projekt zu haben ist immer noch mehr als 100% von keinem Projekt.


Aber als ich nach ca. einem Jahr meine Steuerabrechnung gemacht und gesehen habe, dass ich das Jahr über insgesamt einen Monat an Einnahmen nur an Provision gezahlt habe, hat es dann schon etwas weh getan.


Freelance-Plattformen sind eine gute Startbahn für deine Freelance-Karriere. Aber irgendwann musst du dich von ihnen abheben.


Also hatte ich angefangen, nach Alternativen zu suchen. Eine gute Alternative ist dort zu suchen, wo sich viele Menschen zu den Themen, die sie beschäftigen austauschen.


Und welche Plattform eignet sich dazu besser als die, auf der Du auch arbeiten willst?


Auf Facebook gibt es zwei einschlägige Gruppen für Social Media Manager:



Beide Gruppen sind ähnlich groß und in beiden Gruppen passiert das gleiche. Manchmal posten Leute ihre Anliegen auch einfach in beiden Gruppen.


Hier trifft sich die Crème de la Crème des Social Media Marketings im DACH-Raum und tauscht sich über Updates, Bugs und allem aus, was die Social Welt bewegt.


Oft posten hier aber auch Leute, die ganz konkrete Aufträge haben. Hier musst du auch schnell sein, es gleicht hier auch einem Haifischbecken. Du musst dich auch immer genau informieren, ob der Auftrag seriös ist, oder nicht. Aber meistens bekommt man das schnell raus.


Natürlich hast du hier auch einen gewissen Preiskampf - aber dafür hast du auch einen Direktkontakt, falls es klappen sollte. Es lohnt sich für Dich sowieso, den Gruppen beizutreten und die Benachrichtigungen zu aktivieren, um mit den News immer am Ball zu bleiben.


Daneben gibt es auch noch zahlreiche kleinere Gruppen für nahezu jedes Tool und jede Plattform. Es gibt auch eine Gruppe bei LinkedIn, aber dort passiert nicht viel.


In Facebook Gruppen hatte ich auch frühzeitig angefangen, nach Aufträgen zu suchen und konnte einige Treffer landen, die mich gerettet hatten, als mein erster großer Auftrag über Junico zu Ende ging.


Check!


Möglichkeit 3: Die eigene Homepage


Freelance-Plattformen und Facebook Gruppen sind deine Push-Kanäle.

Hier kannst du aktiv suchen, aber das kostet dich Zeit.


Jetzt kommen wir zu den eleganteren Methoden.


Die grundlegendste Methode ist Deine digitale Visitenkarte:


Deine Homepage.


Dein Vertriebler, der niemals schläft.


Das Aufsetzen deiner Homepage ist schnell gemacht. Du brauchst nur eine Domain (z.B. von GoDaddy oder Ionos) und einen Pagebuilder, bzw. CMS (Wordpress oder WIX).


Das bekommst du beides für weniger als 300 € im Jahr.


Die meisten werden versuchen, dir weiß zumachen, dass du dir direkt eine Homepage für 30.000 € bauen lassen musst. Das stimmt nur bedingt.


Je mehr Geld du am Anfang für eine saubere Webseite hast, desto besser. Aber wenn Du wie ich damals bei 0 startest, reicht es, wie in meinem Fall, auch mit einer Seite mit WIX.


Wordpress ist ist das gängigste CMS auf dem Markt und mit nahezu allen Tools integrierbar. Aber, es ist auch nicht sehr benutzerfreundlich. Vor allem aber, wenn du dich irgendwann in Richtung SEO und SEA begeben solltest, die bessere Wahl.


Die schnellere Methode ist daher WIX. Weniger Möglichkeiten als bei Wordpress, aber alles so einfach per Drag & Drop erstellbar, dass du dir bequem an einem Tag deine Seite bauen kannst. Außerdem ist es praktisch, weil du hier auch viel mit Integrationen und Tracking spielen kannst, was dir dann auch bei deinen Kunden hilft. Verbinde deine Webseite direkt mit Google Analytics, der Google Search Console und Google My Business, damit du dein Wachstum verfolgen kannst.


Ich hatte mir von Anfang an eine Webseite erstellt, auch wenn ich sie die ersten 4 Jahre ziemlich stiefmütterlich behandelt hatte. Daher hatte ich auch kaum Traffic auf der Webseite.


Aber, trotzdem habe ich über die Zeit eine Hand voll Anfragen über meine Webseite bekommen. Davon ist auch nur eine Person mein Kunde geworden, aber dafür habe ich diesen Kunden schon seit über 2 Jahren. Die Investition hat sich also alle mal gelohnt.


Wenn du mit deiner Webseite organisch wachsen willst, musst du wie ich jetzt, irgendwann mal anfangen zu bloggen. Ich werde berichten, wenn das hier irgendwann mal jemand liest.


Vorsicht: Achte bei deiner Webseite darauf, dass dein Cookie Banner, Impressum und die Datenschutzerklärung einwandfrei sind, vor allem wenn du auch Pixel auf deiner Seite installiert hast. Das sollte man als Social Media Manager können.


Möglichkeit 4: Persönliche Kontakte


Wie ihr sehen könnt, ging es mir mittlerweile also ganz gut. Ich war weitestgehend von Plattformen gelöst und hatte einige Kunden über Facebook und meine Webseite gefunden. Push- und Pull-Marketing kombiniert, so wie es im Lehrbuch steht.


Die Königsklasse ist aber auch hier: Word-to-mouth.


Das heißt auf gut Deutsch: Persönliche Kontakte, aka Vitamin B.


Nichts bringt dir mit weniger Aufwand bessere Kunden. Du wirst meist gar nicht nach dem Preis gefragt oder musst ihn nur selten rechtfertigen.


Und wie kommt man an Vitamin B?


Harte Arbeit + Aktive Vernetzung + eine Prise Glück


Leichter gesagt, als getan. Denn wenn du nicht entweder einen Freundeskreis voller erfolgreicher Unternehmer und Selbstständiger hast oder schon 30 Jahre lang Experte in deiner Branche bist, hast du erstmal kein Vitamin B. Hatte ich leider auch nicht.


Ich hatte am Anfang mal ein Gespräch mit einem Grafikdesigner, der zu mir meinte: "Die ersten 3 Jahre sind die schwierigsten. Da kennt dich noch keiner. Aber nach 3 Jahren fängt deine Arbeit dann langsam an Früchte zu tragen und die Leute werden sich an dich erinnern. Und dann kommen Sie auch aktiv auf dich zu. "


Und er hatte Recht. Nach ca. 3 Jahren fing es an, dass ich manchmal Nachrichten bekam wie: "Hey, xyz hat mir gesagt, du machst Social Ads. Kannst du mir helfen?"


Möglichkeit 5: Networking


Harte Arbeit bezieht sich nicht nur auf deine Projekte, sondern auch auf die Vernetzung.

Anstatt nämlich nur vor dem PC zu sitzen und zu hoffen, dass dich jemand entdeckt, vergessen nämlich viele diesen wesentlichen Punkt: Networking!


Eigentlich sprechen immer alle davon, vor allem auf LinkedIn, aber wer betreibt schon wirklich Networking und was heißt das eigentlich?


Networking heißt, dass du dich aktiv darum bemühst, Kontakt mit Menschen aufzubauen. Im besten Fall natürlich aus deiner Branche.


Möglichkeiten dazu gibt es mittlerweile unzählige:


Meetups und Stammtische

Vereine

Veranstaltungen und Messen


Letztendlich hängt dein Erfolg nämlich von deinen persönlichen Kontakten ab.


Wer denkt an dich, wenn es um deinen Fachbereich geht?


Außerdem sind die unerwarteten Projekte oft die Spannendsten.


Ich bin von Anfang an in den nächstgelegenen Coworking-Space zum Arbeiten gegangen. Dadurch konnte ich auch einige wertvolle Kontakte knüpfen, aus denen sich mehrere Projekte ergeben haben.


Einmal waren wir gemeinsam beim Mittagessen und haben uns alle vorgestellt. Als ich sagte, dass ich Social Media Ads schalte, sagte mein Gegenüber zu mir:

"Genau sojemanden suchen wir gerade. Gib mir bitte deine Nummer und wir schreiben dir."


Leichter bin ich noch nie an ein Projekt gekommen.


Beachte: Sei dabei niemals aufdringlich oder zu verbissen. Konzentriere dich lieber darauf echte Kontakte zu knüpfen, anstatt jedem deine Dienstleistung aufdrücken zu wollen.


Fazit: Nutze alle Möglichkeiten und finde deine perfekte Kombination


Wie du siehst, gibt es unzählige Möglichkeiten, neue Kunden als Social Media Marketer zu finden.


Deshalb meinte ich auch, dass du immer die Augen und Ohren offen halten sollst.


Sei neugierig und probiere alles aus. Du merkst relativ schnell, welche Kanäle für dich funktionieren und welche nicht.


Und zu guter Letzt: Halte durch! Es geht oft auf und ab, aber wenn du am Ball bleibst, wird es sich bald auszahlen.


 
 
 

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