Hört auf eure Experten!
- Frederic Wolny
- 9. Apr.
- 1 Min. Lesezeit

Stellt euch vor:
Ihr bringt euer Auto zur Inspektion in die Werkstatt.
Am Tag darauf bekommt ihr einen Anruf:
„Hallo, hier ist die Werkstatt. Wir haben festgestellt, dass die Bremsblöcke an Ihren Vorderrädern abgefahren sind und ersetzt werden müssen. Wir empfehlen Ihnen, das gleich machen zu lassen. Ansonsten könnten Sie einen Unfall damit bauen. Wir haben aber nur noch welche in Schwarz.”
Und jetzt stellt euch vor, ihr würdet sagen:
„Danke für den Hinweis. Aber meine Bremsen haben die letzten 260.000 km einwandfrei funktioniert. Wieso jetzt plötzlich nicht mehr? Ich glaube, ihr verfolgt nur eure eigene Agenda und wollt nur Profit damit machen. Bitte alles so lassen, wie es ist.”
Oder:
„Danke für den Hinweis. Aber laut unseren CI-Guidelines von 2002, § 17, Abschnitt 3, erster Halbsatz unter Punkt 2 sagt: Es dürfen ausschließlich Bremsblöcke in Asphaltschwarz genutzt werden.”
Würde niemand machen, oder?
Aber warum passiert genau das so häufig im digitalen Bereich?
Man engagiert teure Experten, um Empfehlungen zu bekommen.
Experten geben Empfehlungen.
Aber letztendlich werden Empfehlungen verworfen oder abgelehnt, weil sie nicht in die eigene Agenda passen. Oder weil sie mit zusätzlichen Kosten verbunden sind. Oder veraltete Strukturen frischen Wind verhindern.
Klar, man muss nicht alle Empfehlungen befolgen. Aber wenn man schon für Expertenwissen bezahlt, sollte man es auch nutzen.
Die Konsequenzen sind zwar nicht so drastisch wie abgefahrene Bremsen, aber das eigene Unternehmen kann man damit trotzdem an die Wand fahren.
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